Als Goethe in Gasthäusern übernachtete

Der große deutsche Dichter hat in seinen Aufzeichnungen der italienischen Reise auch seine Aufenthalte in Gasthäusern beschrieben. So schreibt er, bevor er nach Trient kam, über eine Herberge am Brenner, die er eigentlich auch zeichnen wollte. Allerdings war er mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Gleichwohl gibt er Einblicke darein, wie es sich etwa im das Jahr 1786 war, wenn man durch Europa reiste. Auch Goethe stieg in Posthäusern ab, in denen die Pferde gewechselt wurden.

Üble Herbergen und kein Schreibtisch

Er reiste auch nachts, was bisweilen sehr abenteuerlich war, und beschrieb, wie der Postillion waghalsige Manöver ausübte, um schnell von einem Ort zu anderen zu kommen. Kurz vor Florenz waren die Herbergen so schlecht, das Goethe kaum Schlaf fand und auch nichts schreiben konnte. Da man damals noch bei Kerzenschein mit den Federkiel auf Papier schrieb, brauchte man einen recht großen Tisch, um die Blätter auszulegen. Einfache Herbergen konnten das nicht bieten. Einmal schrieb er aus Neapel: „Dies schreib’ ich in einer sehr übeln Herberge und fühle in mir weder Kraft noch Behagen, weiter fortzufahren. Also die freundlichste gute Nacht!“

Immer wieder beschwerte sich Goethe über die Gasthäuser, in denen er Station machten musste. Er beschrieb, wie in Sizilien in einem Ort die Maultiere in prächtigen gewölbten Ställen untergebracht wurden und die Knechte auf frischem Klee schliefen. Die Gäste hingehen mussten ihr Zimmer erst einmal selbst reinigen. Außerdem mangelte es meistens an einem Tisch. Goethe musste zum Schreiber gehen und sich Holzlatten mieten, um daraus ein Bett zu machen. Den mitgebrachten Jutesack füllte er mit Häckselabfällen, um sich eine Matratze zu fertigen.

In den Hotels der großen Städte fand Goethe dann aber bessere Zimmer und eine ausreichende Beherbergung.